Storytelling in Fachtexten

Die meisten Fachtexte enthalten wertvolles Wissen. Doch leider werden die Inhalte oft trocken vermittelt. Wenn Du Deine Leserschaft aber bei der Stange halten willst, brauchst Du anregende Elemente im Text. Hier bietet das Storytelling eine Fülle interessanter Möglichkeiten. Das sind unsere 3 Tipps für Storytelling in Fachtexten.

 

Menschen lieben Geschichten. Denn sie fesseln die Aufmerksamkeit, erleichtern das Verständnis und schaffen eine emotionale Verbindung zu den präsentierten Informationen. Mit Storys machst Du komplexe Sachverhalte greifbar und giesst Daten und Fakten in eine lebendige Form. So schreibst Du Fachtexte, die nicht nur informieren, sondern auch inspirieren und motivieren.

Indem Du Geschichten erzählst, um Deine Botschaften zu transportieren, sprichst Du nicht nur den Verstand, sondern auch das Herz der Leser:innen an. Wie Dir das gelingt, erfährst Du in den folgenden 3 Tipps:


1. Narrativer Einstieg

Narrative Einstiege eignen sich gut, um die Leser:innen an ein komplexes Thema heranzuführen. Ob Blogbeitrag, Newsletter oder Fachartikel – beginne Deinen Fachtext mit einer kleinen Erzählung und verknüpfe diese mit dem Kernthema. Im Folgenden findest Du ein Beispiel, wie wir das in einem Fachtext über TikTok-Marketing gemacht haben.

Beispiel:

Sie sind jung und verschlingen ein Buch nach dem anderen. Ihre Leseerlebnisse teilen sie in kurzen Videos. Dazu filmen sie sich etwa in ihrer Lieblingsbuchhandlung, zu Hause vor dem üppig bestückten Bücherregal oder in ihrer Leseecke. Stolz präsentieren sie in den Videos ihre neusten Bucherrungenschaften und erklären, warum sie dieses oder jenes Buch begeistert hat.

Die Rede ist von «Booktokern» – von TikTok-Nutzerinnen und -Nutzern, die unter dem Hashtag #BookTok ihre Videos teilen. Gehen diese viral, steigt die Nachfrage in den Buchhandlungen spürbar. Die kreativen und videoaffinen Bücherwürmer und Lese-Influencer haben also das ausgelöst, was sich Verlage und Buchhandlungen immer gewünscht, aber kaum noch für möglich gehalten haben: einen Leseboom bei der Generation Z.

2. Mini-Geschichten

Mini-Geschichten sind kleine Szenen, die aus wenigen Sätzen bestehen. Diese kurze Erzählform bringt einen thematischen Aspekt lebendig auf den Punkt, lockert den Text auf und regt die Leselust an. Mit Mini-Geschichten veranschaulichst Du Dein Thema und machst es greifbar – dadurch fällt es den Leser:innen leichter, Deinen Text zu verstehen und sich die Inhalte zu merken.

Beispiel:

Statt kompliziert zu erklären, wie die Wasserqualität des Rheins verbessert und der Fluss renaturiert wurde, sodass die Lachse wieder bis nach Basel schwimmen können, schreiben wir den Text so, als wäre der Lachs die Hauptfigur:

«Der Lachs schwimmt und springt im Rhein wieder stromaufwärts fast bis nach Basel.»

Bestimmt siehst auch Du den Lachs vor Deinem geistigen Auge und hast Lust, mehr über dieses Projekt zu erfahren. (Quelle: Lampert & Wespe: Storytelling für Journalisten, 2017, S. 36.)

3. Cliffhanger

Cliffhanger erzeugen Spannung: Sie werfen eine Frage auf, präsentieren eine unvollständige Situation oder teasern ein Szenario an. Weil die Leser:innen nach der Lösung lechzen, sind Cliffhanger ein starkes Mittel, um sie zum Weiterlesen zu animieren. Du spielst mit der natürlichen Neugier des Menschen und motivierst Deine Leser:innen, tiefer in den Text einzutauchen.

Cliffhanger eignen sich besonders gut für die Einleitung. Wo genau Du den Cliffhanger platzierst – ob am Anfang oder am Ende eines Absatzes – ist Dir überlassen. Zur Inspiration ein Beispiel aus einem Fachbeitrag über QR-Codes, den wir geschrieben haben.

Beispiel:

Im April 2021 geschah in Shanghai Erstaunliches [Cliffhanger]: Ein asiatischer Game-Anbieter zauberte mit 1500 Drohnen eine Lichtshow an den Nachthimmel über der Metropole, um das neue Videospiel «Princess Connect! Re: Dive» zu bewerben. Die Drohnen formierten sich zuerst zu einem riesigen Smartphone, das Text anzeigte, und dann zu animierten Silhouetten der Charaktere aus dem Videospiel. Als wäre das nicht Spektakel genug, folgte am Schluss der Höhepunkt des Marketing-Stunts: Die Drohnen setzten sich zu einem QR-Code zusammen, der sich aus der Ferne scannen liess und direkt zum Download des Videospiels führte. Das war damals neuartig, clever – und vor allem wirkungsvoll.

Du möchtest weitere Tipps erhalten?

Falls Du mehr über das Thema Storytelling in Fachtexten erfahren möchtest, findest Du auf in unserem Blogbeitrag 7 weitere Tipps.

So, das war es für diesen Monat.


Du hörst Anfang April wieder von uns.


Bis dahin: Schreib Texte, die wirken.


Daniel und David


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